Ja, ich war letzte Woche in Klausur. Nein, nicht die ganze Woche. Nur ein paar Tage.
Aber auch wenn man von einer Klausur oft einen anderen Eindruck hat, war die meine äußerst produktiv.
In erster Linie habe ich die Anregungen meines Freundes und Tutors David umgesetzt. Darüber habe ich in meinem letzten Post geschrieben.
Angst vor der eigenen Courage
Mir ist des Öfteren gesagt worden, ich wäre eine Kämpferin und sollte nur machen - es würde schon werden.
Ehrlich gesagt, habe ich vor so einigen Unternehmungen Hochachtung wenn nicht gar Angst. Wir Menschen sind halt nicht unbedingt und immer von Veränderungen begeistert.
Doch Veränderungen sind unumgänglich in unserem Leben. Da verändere ich schon lieber selbst ehe ich es anderen überlasse, mit meinem Leben zu machen was ihnen passt.
Das erinnert mich an eine ehemalige Kollegin, einige Jahre jünger als ich.
Eine selbstbewusste Frau, die immer zu wissen schien, wo es in ihrem Leben lang ging. Sie hat ein sehr ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden und begegnet jedem Menschen erst einmal vorurteilsfrei wie ein junger Hund.
Dann plötzlich wendete sich das Blatt für sie und sie hatte unter ihrer Chefin zu leiden. Der Grund für dieses Mobbing war nicht in schlechter Arbeit zu suchen. Im Gegenteil: es gab keinen Ersatz, wenn diese Kollegin mal ausfiel.
Noch mit hochroter Nase und Fieber hat sie sich auf Arbeit gequält, um ihre Pflichten termingerecht zu erledigen. Trotzdem kamen immer wieder aufwändige Sonderaufträge, Unterstellungen, unangebrachte Kritiken.
Irgendwann zerbricht man daran.
Ist es nicht furchtbar, was Bosheit alles anrichten kann?
Ich komme vom Thema ab. Wenn ein Kampf aussichtslos wird, spielt man nicht den Don Quichote. Man versucht der Situation zu entkommen. Nach tagelangem gutem Zureden tat sie das dann auch. Sie fand eine neue Stelle im gleichen Unternehmen und integrierte sich in das dortige Kollektiv. Achso, man sagt ja nicht mehr Kollektiv - ich meine Team. :-) Wenigstens war sie nun nicht mehr der Einzelkämpfer. Doch glücklich wurde sie auch dort nicht. Die Stelle war befristet, die Konkurrenz kam wieder und dann war sie froh, ihren Arbeitsplatz dort behalten zu können, wenn auch zu schlechteren Konditionen als die Kollegen.
Unzufrieden mit sich und der Welt, zuckte sie immer wieder mit den Schultern und meinte "Was soll ich denn da machen? Ich hab doch schon..." - Ja, sie hatte doch schon auf jemanden gewartet, der sie da rausholt und ihr die gebratenen Tauben in den Mund fliegen lässt. - Sie wird wohl dulden bis an ihr Ende und sich einreden, dass es keine andere Möglichkeit gäbe.
Was mich an der Geschichte so bewegt, ist eigentlich weniger ihre Entscheidung, sich leben zu lassen. Obwohl mir das in der Seele weh tut. - Nein, mir ist es eher um ihre Ausreden und ihren Umgang mit Kritik zu tun. Ich habe versucht, sie zum Nachdenken über ihre Situation zu animieren. Habe sie gefragt, ob sie denn bereit wäre, ihr Leben grundsätzlich zu verändern. Diese Indiskretion hat sie sehr übel genommen und mir die Freundschaft gekündigt. Aber nicht offen, sondern schleichend. Nun haben wir keinen Kontakt mehr zueinander.
Aber ist es nicht auch Pflicht einer Freundin, dem anderen auf den eigentlichen Weg zu helfen? Ist da nicht auch sanfte Kritik ein probates Mittel? Kritik, die einen dazu bringen soll, über sich und sein eigenes Dasein nachzudenken.
Ich kann doch nicht jammern, dass alles so trübe wäre und sich keine Besserung abzeichnet, wenn ich nicht versuche, andere Wege wenigstens zu denken.
Wie viele andere schon gesagt haben: Um vollwertiges Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man in erster eines sein: ein Schaf.
Punkt.
Neuausrichtung
Nun gut. Ich habe mich ja entschieden, mein Leben zu verändern. Ja, das macht mitunter wirklich Angst.
Aber nach meiner gründlichen Hirnrenovierung letzte Woche ist zumindest der Weg der nächsten Wochen klar.
Ich habe unglaublich viel gelernt und mir eine Überblick darüber verschafft, auf welche Weise ich mein Geschäft etwas aktivieren kann.
Mittlerweile sind auch schon Ergebnisse zu sehen. Ich habe mich auf einigen Plattformen angemeldet, auf denen ich Dienstleistungen anbieten kann. Und parallel biete ich diese Dienstleistungen auf meiner Webseite an. Naja, noch nicht im Echtbetrieb. Da muss ich noch dran arbeiten.
Ich habe einen Veranstaltungskalender auf "Halle - eine Chronik" integriert, obwohl es gar nicht einfach war, einen geeigneten zu finden. Leider werden gute Tools offenbar nicht mehr gepflegt und lösen so mit der neuen Version von Wordpress Fehler aus. Meine stundenlange Fehlersuche hat mich auf den Gedanken gebracht, meine Erfahrungen mit Wordpress aufzuschreiben. Ob das nicht ein bisschen zu viel wird? - Ich denke noch darüber nach.
Und ich habe mich auf Suite 101 angemeldet und möchte hier Artikel veröffentlichen. Da werde ich gleich mal auf Themensuche gehen, nachdem mich Suite 101 als Autor akzeptiert hat.
So, und jetzt geht es an die Arbeit.
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