Dienstag, 6. September 2011

Die Zeit fährt Auto...

... und ich bin zu Fuß.

Das sagte einer meiner ehemaligen Chefs immer wieder. Und damit hat er recht.
Übrigens ist er einer der Menschen, denen ich viel verdanke und für die ich sehr dankbar bin. Während der Zeit unserer Zusammenarbeit hat er mich immer wieder ermutigt und unterstützt. Dafür noch einmal herzlichen Dank, Herr Stellmach.

Nun, da ich ein professioneller Autor werden will und meine unterschiedlichen Aktivitäten koordinieren muss, wird ein gutes Zeitmanagement immer wichtiger. Und gerade an diesem Punkt habe ich meine Defizite. Ich bin zwar ganz groß im Planen, aber die Umsetzung der Pläne scheitert immer wieder. Und dann fange ich von vorne an.... zu planen. ;-)

Nun habe ich aber das Glück, einen guten Tutor zu haben. David Risley, professioneller Blogger und Online-Unternehmer seit mehr als 10 Jahren, legt den Finger immer wieder in die Wunde. Und er hat ein untrügliches Gespür dafür, wie er seinen Lesern/ Schülern helfen kann. Ich wünsche mir, dass ich in meinem Bereich einen ähnlichen Experten-Status erreiche. Aber ich schweife ab.


Das Scheitern von Zeitmanagement-Systemen

Und da hat David Risley also einen Artikel über Zeitmanagement geschrieben. Er führte seine Gedanken dazu aus, weshalb wir Zeitmanagement-Systeme immer wieder als zusätzliche Arbeit wahrnehmen und nach kurzer Zeit auf ihre Nutzung verzichten. Auch von seinen Lesern hat er wiederholt erfahren, dass deren verletzlichster Punkt gerade darin liegt, ihre Zeit optimal zu planen und zu nutzen.

Weil der Bedarf so überwältigend war, hat sich David entschlossen, zu dem Thema ein Webinar zu veranstalten. Leider finden seine Webinare immer zu nachtschlafender Zeit statt, wegen der Zeiverschiebung. Dennoch war mir das Thema  wichtig genug, um dieses Webinar zu besuchen. Und ich habe es nicht bereut. In seinen Ausführungen hat David keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse präsentiert.

Gänzlich neu war mir aber sein Denkansatz: wir scheitern nicht am Zeitmanagement sondern an der Reizüberflutung

Das ist nicht von der Hand zu weisen.
Wie oft lese ich alle möglichen Facebook-Einträge, verbringe Stunden mit dem Lesen von anderen Blogs, muss diesen Report im Fernsehen noch sehen? Und nun habe ich mich auch noch bei Twitter angemeldet. Da bin ich doch gespannt, wie viel Zeit ich damit verbringe...
Dann wird mit Freunden und Familie gechattet und telefoniert. Man ärgert sich über die ewigen Spam-Anrufe genauso wie über die Spam-Mails.
Und wie oft verzettelt man sich bei der Recherche im Internet und auch offline. Ich weiß, da hatte ich doch irgendwo ein Kapitel in Buch XY... Naja, ehe das Buch gefunden und das Kapitel herausgesucht ist, habe ich schon wieder unnütz Zeit verplempert.


Zeit ist unser wertvollstes Gut

Die meisten Dinge kann man wiederbeschaffen, wenn sie verloren sind. Auch Geld lässt sich wieder verdienen. Freunde kann man wieder finden.

Was nicht wieder kommt, wenn es einmal verloren ist, ist Zeit. 
Die Sekunde, die gerade vergangen ist, ist unwiederbringlich verloren.

Wieso also beginnen wir erst dann, unsere Zeit optimal zu nutzen, wenn wir SPÜREN, dass sie abläuft?

Diese Aussage hat mir die Augen geöffnet.

Ich werde also meine Zeit in Zukunft besser nutzen. Das ist wichtig, um Dinge auch erledigt zu bekommen und sich nicht bloß zu beschäftigen.

Leider werden meinen neuen Prinzipien gerade Davids Webinare zum Opfer fallen. Wenn ich meine Zeit effektiver nutzen möchte, kann ich nicht alle paar Wochen meinen Tagesrhythmus aus dem Takt bringen mit den Webinaren um 3:00 Uhr morgens. Aber vielleicht hält David ja daran fest, die Webinare aufzunehmen und später zur Verfügung zu stellen.

In seinem Webinar habe ich auch gelernt, dass man nicht unbedingt hunderte Euro ausgeben muss, um sich ein persönliches Zeitmanagement-System zu kaufen. Einige simple Prinzipien reichen aus.

Und hier sind nun meine Regeln, die ich neu aufgestellt habe:


  • E-Mails werden nur noch zweimal am Tag abgerufen; morgens und abends.
  • Mein Telefon wird stumm geschaltet. Wer mich erreichen will, kann auf den AB sprechen. ICH entscheide, wann ich telefoniere.
  • Chats werden nur noch in der "Freizeit" stattfinden. Während meiner Arbeit lasse ich mich nicht mehr ablenken. 
  • Facebook, Twitter & Co. werden ebenfalls nur noch zu festgelegten Zeiten besucht. 
  • Nachrichten werde ich nicht mehr im Fernsehen sehen. Ich werde mir eine Newsseite aussuchen und dort meine Informationen einmal am Tag beziehen. 
  • Ich werde meine Wohnung und damit mich von Ballast befreien. Stück für Stück werden alle Dinge, die ich nicht brauche und nicht nutze, entsorgt, verschenkt oder verkauft. 
  • Ich richte eine große To-Do-Liste ein, auf der ich notiere, was ich noch so alles "irgendwann mal" machen will. Habe ich eins davon erledigt, wird es gestrichen. Die Liste wird regelmäßig geprüft und Punkte, die nicht mehr relevant sind, werden auch entfernt.
  • Für jeden Tag nehme ich mir einige wenige Dinge vor, die erledigt werden. Die Ergebnisse werde ich jede Woche protokollieren. 
Diese 8 Regeln sollten reichen, um meine Zeit effektiver zu gestalten. 


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